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Spitzenplätze an den Grossanlässen
Zahlreiche Ostschweizer Athlet:innen standen in dieser Outdoor-Saison auf internationalem Parkett im Einsatz. Dabei konnten an den Grossanlässen Spitzenresultate erreicht werden, die wir besonders hervorheben möchten: Im Juli die Weltmeisterschafen in Eugene (USA), dicht gefolgt von den Europameisterschaften in München (GER), während die Nachwuchstalente im Juli und August an den U18 und U20 Weltmeisterschaften in Cali (COL) Grosses leisteten und uns mit ihrem Abschneiden ‘glustig’ für die Zukunft machten.
Weltmeisterschaften in Eugene
Beginnen wir mit einer Leistung, die in die Schweizer Leichtathletikgeschichte eingeht. Zehnkämpfer Simon Ehammer (TV Teufen) schafft den Exploit und mischt unter den Weitsprung-Spezialisten auf der Weltbühne ganz vorne mit. Er sichert sich mit einem Sprung auf 8,16m die Bronzemedaille. Es ist erst die neunte Medaille für die Schweiz in der Geschichte der seit 1983 durchgeführten Leichtathletik-WM.
Der zweite Ostschweizer Einsatz leistete Salomé Kora (LC Brühl Leichtathletik) als Läuferin der 4×100-m-Frauenstaffel. Das Quartett schaffte den Sprung in den Final, wo sie nach einem missratenen letzten Wechsel leider die Hoffnungen auf eine Medaille begraben mussten. Mit Platz 7 und 42,81 Sekunden wurden sie ihren Erwartungen nicht gerecht.
Europameisterschaften in München
Schlag auf Schlag ging’s auf der internationalen Bühne weiter. Die Leichtathletik Europameisterschaften standen im Rahmen der European Championships in München auf dem Programm, die wir mit Spannung verfolgt haben.
Tag 1 des Leichtathletik-Programms an der EM und die Schweiz hatte bereits ein heisses Eisen im Feuer. Simon Ehammer (TV Teufen) startete mit sehr guten 10,56 Sekunden über 100m in seinen Wettkampf. Darauf folgte seine Paradedisziplin, der Weitsprung. Mit seinem Satz auf 8,31m lässt er die Konkurrenz wie erhofft deutlich hinter sich. Um seine Leistung zu unterstreichen reicht der Fakt, dass keiner der Weitsprung-Spezialisten später in der Qualifikationsrunde nur annähernd an seine Weite herankam. Nach einem soliden Kugelstossen und einer persönlichen Bestmarke im Hochsprung (2,08 m) folgte der abschliessende 400m-Lauf. In 47,40 Sekunden ist er der Schnellste im Zehnkämpfer-Feld. Damit geht er am Montagabend als Führender und auf Schweizer-Rekord-Kurs (25 Punkte Vorsprung) in die Halbzeit des Zehnkampfs.
Der zweite Tag startete mässig. Mit 13,75s über die 110m Hürden läuft er zwar die schnellste Zeit im Teilnehmerfeld, allerdings bleibt er rund eine Viertelsekunde hinter seiner persönlichen Bestleistung. Dann folgte im Diskus der Tiefpunkt seines Zehnkampfes. Er muss in einer seiner «schwächeren» Disziplinen einen Rückschlag hinnehmen. Sein weitester Versuch landet bei 34,92m – die schlechteste Marke unter den Zehnkämpfern und über 4m hinter seiner PB. Die Konkurrenz rückt näher. Simon reagiert aber postwendend – ein starker Stabhochsprung mit einer persönlichen Bestmarke von 5.20m bringen wieder etwas Beruhigung für Simon’s und all unsere Nerven. Dann wurde es Laut im Münchner Olympiastadion. Der härteste Widersacher von Simon, der Deutsche Niklas Kaul, wuchs in den letzten beiden Disziplinen Speer und 1’500m über sich hinaus und überholt Simon Ehammer in der Gesamtwertung. Am Ende darf Simon eine Silbermedaille in sein Palmares aufnehmen. Und als wäre dies nicht schon genug: Die 8’468 Punkte bedeuten im dritten Zehnkampf von Simon im Jahr 2022 den dritten Schweizer Rekord. Was für eine Konstanz!
Freud und Leid liegen leider so nahe beisammen. Wir alle haben nach den 4x100m Vorläufe der Frauen mitgelitten. Mit dabei, an 3. Position laufend, Salomé Kora von LC Brühl Leichtathletik. Der letzte Wechsel – wie bereits bei der WM – brachte das überraschende Ausscheiden der Frauenstaffel. Sie haben uns in den letzten Jahren so viel Freude bereitet und glücklicherweise können wir uns damit beruhigen, dass wir alle wissen, dass unser Staffelquartett besser ist als das, was sie im Olympiastadion von 1972 auf die Bahn legten. Ihre Zeit wird wieder kommen – da sind wir mehr als überzeugt!
Auf Männerseite gelang die Staffel besser – mittendrin ein weiterer Ostschweizer Athlet. Erstmals an einem internationalen Grossanlass im Dress von Swiss Athletics mit dabei war Daniel Löhrer (STV Oberriet-Eichenwies), der im 4×100m-Vorlauf zu einem Einsatz kam. Er schaffte mit dem Team sensationell den Einzug in das Finale.
U18 EM
Manuel Gerber (LAG Gossau) läuft mit einem überzeugenden Auftritt (21,69s) in die 200m-Halbfinals vor und lief erstmals unter die 22-Sekunden-Marke. Aufgrund des zu starken Rückenwindes findet das Resultat leider aber keinen Eintrag. Im Halbfinal musste Manuel leider den dritten direkten Finalqualifikationsplatz abgeben. Die Zeit stoppte wieder bei 21,69 Sekunden, leider erneut mit zu viel Wind. Schliesslich fehlten ihm nur 0,09 Sekunden für den Einzug in den Final.
In Jerusalem konnte eine weitere Nachwuchssprinterin überzeugen. Lia Thalmann (KTV Wil) lief über 100m mit einer persönlichen Bestzeit in den Halbfinal. Da konnte sie sich nochmals steigern und unterbietet ihre Bestleistung in 11,76 gleich nochmals, was leider in dem starken Feld nicht für einen Finalplatz reichte.
Die Speerwerferin Jenice Koller (TV Teufen) überstand in 46,45m die Quali und durfte im Finale starten. Leider kann sie nicht mehr an ihre Leistung anknüpfen und sie musste sich mit 41,35m und dem 12. Platz zufriedengeben.
Der Zehnkämpfer Cédric Deillon (TV Teufen) wurde mit einer persönlichen Bestleistung von 7’042 Punkten Zehnter. Eine ausserordentliche Leistung, wenn man bedenkt, dass sich Cédric im Frühling einen Muskelbündelriss im linken Oberschenkel zuzog und sich erst bei der letzten Qualifikationsmöglichkeit, der Mehrkampf-SM in Kreuzlingen, die EM-Quali sicherte.
U20 WM
An den U20 Weltmeisterschaften in Cali (COL) war die Ostschweiz mit zwei Herren vertreten. Fabio Kobelt (STV Kriessern) hat über 110m Hürden leider die Quali nicht überstanden. Lange auf Halbfinal-Kurs gelegen, touchierte er eine Hürde und wurde zurückgebunden. Nichtsdestotrotz gelang ihm mit 14,29 Sekunden eine gute Zeit. Zehnkämpfer Andrin Huber (TV Teufen) hat sich auf dem hervorragenden 11. Rang klassiert und damit zweiter seines Jahrgangs. Mit drei persönlichen Bestleistungen sowie zwei egalisierten PB's zeigte sich Andrin in Topform am wichtigsten Wettkampf der Saison und bleibt mit 7’398 Punkten nur 1 Punkt hinter seiner Bestleistung.
Masters WM
Im Juli durften wir noch einen Weltmeisterstitel feiern. An den Masters Weltmeisterschaften (ab 35 Jahren) in Tampere (Fin) erreichte Diego Menzi das Ziel über die zwei Bahnrunden als Erster. Diego Menzi (KTV Bütschwil) holt sich in der M35 Kategorie über 800m den Sieg und darf sich Weltmeister nennen.
Bilder: Eltern, Betreuer, Jörg Oegerli, Kai Peters, Doug Shaggy